Die Loki Schmidt Stiftung hat das Sumpf-Blutauge (Comarum palustre) zur Blume des Jahres 2025 gekürt. Durch die Wahl einer gefährdeten Moorpflanze möchte die Loki Schmidt Stiftung auf die Bedeutung des gefährdeten Ökosystems „Moor“ aufmerksam machen.
Das Sumpf-Blutauge wächst an feuchten, nährstoffarmen Standorten, zum Beispiel im Randbereich von Hochmooren oder auf den schlammigen, offenen Böden von Niedermooren. Von Mai bis August zeigen sich die braunen bis blutroten Blüten, die eine Vielzahl von Insekten anlocken. Das Sumpf-Blutauge bildet erdbeerähnliche Samenstände, welche aus vielen kleinen Nüsschen bestehen.
Durch Abtorfung und Entwässerung sind viele ursprüngliche Standorte des Sumpf-Blutauges in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen. Auf der Roten Liste der gefährdeten Arten wird die Blume des Jahres 2025, die im Volksmund auch Blutstropfen oder Teufelsauge genannt wird, daher in fast allen 16 Bundesländern als „gefährdet“ eingestuft.
Unweit meines Wohnortes befindet sich in einer Wiesensenke ein strukturreiches Kleingewässer. Seit einigen Jahren trocknet das Gewässer im Frühsommer aus, was sich unter anderem nachteilig auf die ohnehin nur kleine Laubfroschpopulation auswirkt. Das Sumpf-Blutauge hingegen profitiert von dieser Veränderung. Auf dem feuchten Gewässergrund hat sich inzwischen ein ausgedehnter Teppich der Art gebildet.
Fotografisch interessant waren natürlich die braunen bis blutroten Blüten, die sich von Juni bis Juli zeigen. Aber auch die gefiederten, graugrünen Blätter mit den kleinen roten Spitzen erwiesen sich als interessantes Fotomotiv. Besonders reizvoll war es, wenn diese bei meinen morgendlichen Fotoexkursionen von Tautropfen dekoriert wurden.
Auch wenn das Sumpf-Blutauge laut Literatur bis 70 cm hoch werden kann, erreichten die Pflanzen an „meinem“ Vorkommen kaum mehr als 30 cm. Obwohl sich diese Höhe problemlos mit einem kleinen Stativ meistern lässt, musste ich schnell feststellen, dass mein kleines, aber auch leichtes, Stativ nicht fest auf dem vollständig bewachsenen und feuchten Gewässerboden steht. So wechselte ich zu einem schwereren Stativ. Bei diesem hatte ich die Mittelsäule entfernt, sodass ich mit vollständig abgespreizten Stativbeinen auf die richtige Höhe kam.
Bei meinen Fotos verwendete ich Brennweiten von 35 bis 180 mm, wobei die meisten Aufnahmen mit dem 100 mm und 180 mm Makroobjektiv gemacht wurden.
Zunächst bemerkte ich sie gar nicht. Doch einmal entdeckt, stellte ich schnell fest, dass es recht viele davon gab: von der Säbel-Dornschrecke (Tetrix subulata). Die kleinen Heuschrecken übernachteten auf den Blättern des Sumpf-Blutauges und wirkten vom Morgentau bedeckt wie frisch geduscht.
Um die circa 10 mm kleinen Säbel-Dornschrecken formatfüllend zu fotografieren, reichte mein 180er Makro mit einem maximalen Abbildungsmaßstab von 1:1 nicht aus. Um näher an das Motiv heranzukommen, habe ich einen 36 mm-Zwischenring zwischen Kamera und Objektiv gesetzt.