Borretsch - Fotomotiv im eigenen Garten (November 2021)

Borretsch, Borago officinalis, Blüte
Borretsch (Borago officinalis), 3.11.2021

Der Borretsch (Borago officinalis), manchmal auch Gurkenkraut genannt, ist ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet. Seit dem späten Mittelalter wird die zu den Rauhblattgewächsen gehörende Pflanze in Mitteleuropa kultiviert und ist vielerorts verwildert.

 

In unserem Garten kommt der Borretsch seit vielen Jahren vor und sät sich immer wieder neu aus. In diesem Jahr ist der Bestand besonders üppig und stand noch Anfang November in voller Blüte.

 

 

Die Blüte -  mit Makroobjektiv und Altglas

Die Blütensterne des Borretsch sind anfangs rosa und später leuchtend blau gefärbt. In beiden Stadien sind die Blüten attraktive Fotomotive. Morgentau, Raureif und Regentropfen schaffen einen zusätzlichen Reiz. Die Blüten mit den spitz zulaufenden schwarzen Staubblätter, auf die ich die Schärfe einstelle, sind nach unten geneigt. Obwohl der Borretsch 60 cm hoch wird, braucht man daher oft eine tiefe Position, um diese zu fotografieren.

 

Viele meiner Fotos sind mit dem 100 mm Makroobjektiv entstanden. Aufgrund der leichten Erreichbarkeit des Motivs im eigenen Garten probierte ich aber auch andere, unter anderem alte, manuelle Objektive aus.

Ganz nah ran mit dem Lupenobjektiv

Die Staubblätter und die Narbe der Borretsch-Blüte reifen zeitversetzt. Dieser Mechanismus verhindert, dass es zur Selbstbestäubung kommt. So findet man Blüten, bei denen man nur die schwarzen Staubblätter sieht und andere, bei denen zwischen den Staubblättern die Narbe hervorschaut.

 

Um diese Unterschiede zu fotografieren, nutzte ich das Lupenobjektiv. Zum präzisen Einstellen der Schärfe ist das Lupenobjektiv hierzu auf einem Einstellschlitten montiert. Wichtig ist weiterhin, dass es windstill ist, da die Detailaufnahmen sonst schnell verwackelt sind.


Pflanzenfotografie mit dem 150 - 600 mm Telezoom

Große Brennweiten ermöglichen es aufgrund der geringeren Schärfentiefe, ein Motiv optisch von seiner Umgebung zu trennen. Ich habe für diesen Effekt ein 150 - 600 mm Telezoom verwendet. Da die Naheinstellgrenze für die Makrofotos nicht ausreichte, wurde ein Zwischenring zwischen Kamera und Objektiv montiert.

 

Jede noch so kleine Bewegung des großen Teleobjektives führt zu einem verwackelten und unbrauchbaren Foto. Daher ist ein stabiles Stativ für das Arbeiten mit großen Brennweiten unumgänglich.


Verwirbelt und verzerrt

Viele alte, manuelle Objektive lassen sich relativ einfach auseinander- und wieder zusammenbauen. Zu diesen Objektiven gehört das Pancolar 50 mm f/1,8. Bei diesem kann man die Innenlinse drehen und erhält ein Objektiv mit ungewöhnlichen Abbildungseigenschaften. Die so modifizierte Ausführung bildet nur im Bildzentrum scharf ab.

 

Das Lensbaby Sweet 35 lässt sowohl die Auswahl eines selektiven Fokuspunktes als auch des Schärfebereiches zu. Das Fotografieren mit dem Lensbaby bedarf einiger Übung und meist sind insbesondere bei geöffneter Blende mehrere Versuche notwendig, um den gewünschten Effekt zu erzielen.