Die Südliche Mosaikjungfer - wenn die Gewässer austrocknen (August 2021)

Die Südliche Mosaikjungfer (Aeshna affinis) gehört zu den Libellenarten, die ihr Verbreitungsareal in Deutschland in den letzten 20 bis 30 Jahren deutlich nach Norden erweitert haben. Kannte man vor gut 20 Jahren nördlich der Alpen nur Einzelfunde, ist die Südlichen Mosaikjungfer in manchen Gegenden Niedersachsens inzwischen recht häufig.

 

Ich fand die Südliche Mosaikjungfer erstmals Ende Juli an einem flachen Wiesentümpel, der seit Jahren im Sommer austrocknet. An zwei weiteren "Gewässern", die jetzt im Sommer ebenfalls kaum noch Wasser führen, konnte ich die Art auch finden.

Aeshna affinis - Südliche Mosaikjungfer - Männchen
Aeshna affinis (Südliche Mosaikjungfer) Männchen, 30.7.2021

Profiteur der niederschlagsarmen Jahre

Kennzeichnend für die Fortpflanzungsgewässer der Südlichen Mosaikjungfer ist, dass diese im Winter Wasser führen und im Laufe des Sommers meist austrocknen. Aufgrund der niederschlagsarmen Jahre 2018 und 2019 gibt es im Umfeld meines Wohnortes mehrere Kleingewässer, die diese Voraussetzungen erfüllen und somit passend für die Südliche Mosaikjungfer sind.

Im Rohrkolbenbestand an einem der drei Gewässer suchte ich nach Exuvien und fand tatsächlich eine Larvenhaut, die wohl zu der Südlichen Mosaikjungfer gehört. Die "Südliche" hat das Gewässer somit nicht erst in diesem Jahr entdeckt und sich bereits erfolgreich fortgepflanzt.


Einige Männchen und kein Weibchen

Die meisten meiner Fotos der Südlichen Mosaikjungfer entstanden zwischen 11:30 und 14:00 Uhr. In dieser Zeit flogen die Männchen über den ausgetrockneten Gewässerbereichen und setzten sich regelmäßig ab, überwiegend an Rohrkolben. Es gelang durch vorsichtiges Anpirschen, sich den Libellen so weit zu nähern, dass formatfüllende Fotos mit dem 180 mm Makroobjektiv möglich waren. Einige Aufnahmen entstanden auch mit dem 150 - 600 mm Telezoom oder mit der Olympus Tough TG-5.

 

Weibchen der Südlichen Mosaikjungfer konnte ich nicht fotografieren. Weder am frühen Vormittag auf der Suche nach eierlegenden Weibchen noch beim Absuchen der umgebenden Gebüschsäume nach ruhenden Exemplaren wurde ich fündig.

Paarung und Eiablage

Dreimal wurde ich Zeuge einer Paarung. Die Paarungsräder der südlichen Mosaikjungfern setzten sich glücklicherweise nicht, wie in der Fachliteratur beschrieben, in 4 bis 10 Höhe an die Zweige von Bäumen, sondern in 1 bis 1,5 m Höhe an Rohrkolben bzw. Blutweiderich. In allen drei Fällen gelang es, formatfüllende Fotos mit dem 180er Makro zu machen. Besonders "kooperativ" war das Paarungsrad am Blutweiderich. Hier konnte ich mich auf wenige Zentimeter nähern und es gelangen auch Aufnahmen mit der Olympus Tough TG-5.

 

Das Fotografieren der Eiablage war ein wesentlich schwierigeres Unterfangen. Die Tandems aus Männchen und Weibchen flogen suchend in niedriger Höhe und setzen sich dann zur Eiablage am Boden ab. Meist konnte man aufgrund der Vegetation nur das Männchen der Südlichen Mosaikjungfer und dieses auch nur teilweise sehen. In einem Fall flog das Tandem auf und das Männchen setzte sich auf meinen Turnschuh. Fotografisch keine einfache Situation.

Die Südliche Mosaikjungfer im Flug

Wie bei anderen Mosaikjungfern auch, besetzen die Männchen der Südlichen Mosaikjungfer Reviere, in denen Sie auf der Suche nach Weibchen patrouillieren. Hier besteht die Möglichkeit, die Männchen auf ihren Routen im Flug zu fotografieren.

 

Ich habe die Kamera auf Reihenaufnahme gestellt, das 180er Makro montiert und dann manuell fokussiert. Wenn ich glaubte, die Libelle scharf eingestellt zu haben, drückte auf den Auslöser. Es entstand so die eine oder andere scharfe Flugaufnahme. Sehr viel höher war allerdings der Anteil der unbrauchbaren Fotos.