Der Gemeine Grauwicht – kleiner Räuber am Wegrand (Mai 2025)
Bei dem Gemeinen Grauwicht (Lasiopogon cinctus) handelt es sich um eine 7 bis 12 mm kleine Raubfliegenart. Aufgrund seiner dunkelgrauen bis schwarzen Färbung wird der Gemeine Grauwicht mancherorts auch Gemeine Dohlenfliege genannt.
Der Gemeine Grauwicht hat im Norddeutschen Tiefland einen seiner Verbreitungsschwerpunkte in Deutschland. An den Waldrändern und den sandigen Wegen in der Lüneburger Heide ist der Gemeine Grauwicht regelmäßig anzutreffen. Die kleine Raubfliege sitzt hier meist auf Totholz, direkt auf dem Boden oder auch auf Steinen. Von diesen Ansitzen jagt er nach vorüberfliegenden Insekten.
Die Flugzeit des Gemeinen Grauwichts in Mitteleuropa beginnt etwa Mitte April und dauert bis Ende Juni.
Mit Zwischenring und Lupenobjektiv
Um den kleinen Gemeinen Grauwicht formatfüllend zu fotografieren, reichen die meisten Makroobjektive nicht aus. Diese bieten einen Abbildungsmaßstab bis 1:1, was bei einem etwa 1 cm großen Insekt bedeutet, dass es auf einem APS-C-Sensor (ca. 24 mm breit) nicht einmal die halbe Bildbreite einnimmt, bei einem Vollformatsensor (ca. 36 mm breit) weniger als ein Drittel.
Die meisten meiner Fotos von dem Gemeinen Grauwicht sind mit dem 180 mm-Makroobjektiv entstanden. Um die Naheinstellgrenze zu verkürzen, habe ich einen breiten Zwischenring zwischen Kamera und Objektiv eingesetzt. Um die Schärfe optimal platzieren zu können, montierte ich diese Kombination auf einem Stativ.
Mein 65 mm-Lupenobjektiv ermöglicht einen Abbildungsmaßstab bis 5:1. Allerdings muss man aufgrund der relativ geringen Brennweite sehr nah an das Motiv heran. Ein Stativ ist in diesem Fall eher hinderlich. Ich habe daher die Kamera auf den Boden, auf den Ast oder Stein aufgelegt und zum Scharfstellen die Fokus-Peaking-Funktion der Kamera zur Hilfe genommen.
Die beste Tageszeit, um den Gemeinen Grauwicht zu fotografieren, ist der Vormittag. Dann wärmen sich die Tiere in der Morgensonne und die Fluchtdistanz ist gering.
Paarung am Nachmittag
Paarungen finden bei dem Gemeinen Grauwicht meist nachmittags oder abends statt. Hierbei sitzen Männchen und Weibchen in einander entgegengesetzten Körperposition auf Totholz, Steinen oder auch direkt auf dem Boden.
Hat man die sich paarenden Raubfliegen einmal entdeckt, lassen diese sich bei vorsichtiger Annäherung gut fotografieren. Hierfür ist das 180 mm-Makroobjektiv die ideale Linse.